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Investor: 180 Millionen - das Bauprojekt schreckt uns nicht
Umbau des Steglitzer Kreisel

Der Chef der CG Immobilien Gruppe, Christoph Gröner, weist den Verdacht zurück, sich mit dem Kauf und Umbau des Steglitzer Kreisels zu einem Wohnhochhaus zu übernehmen. „Vom Finanzvolumen her gibt es kaum ein Bauprojekt, das uns schreckt“, sagte der Unternehmer im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Das gelte auch für die geplante Investition von 178 Millionen Euro für den Kreisel. Davon werden nach Auskunft Gröners 69 Millionen Euro für die Sanierung des Turms, 20 Millionen Euro für sämtliche Fassaden und der Restbetrag für den Ankauf und die Sanierungsmaßnahmen im Gewerbe- und Sockelbereich sowie der Hoch- und Tiefgarage benötigt.

Mit Vertrag vom Juli 2013 hatte die CG Gruppe bereits die Sockelgeschosse inklusive Garagen gekauft.

Dieser Bereich gehörte bis dahin der privaten Unternehmensgruppe Becker & Kries. Dagegen gerieten die Verhandlungen mit dem landeseigenen Liegenschaftsfonds über den Kauf des Hochhauses, das seit 2007 leer steht und mit öffentlichen Mitteln vom Asbest befreit werden muss, vorerst ins Stocken. Die Chefin des Liegenschaftsfonds, Birgit Möhring, begründete dies – wie berichtet – damit, dass das Vorhaben „so anspruchsvoll und kostspielig“ sei, dass eine „nachweisbar seriöse“ Finanzierung vorliegen müsse. Am Ende dürfe keine Bauruine stehen bleiben. Der Verhandlungspartner Gröner hält es für selbstverständlich, dass der Liegenschaftsfonds die Bonität von Immobilienkäufern gründlich prüfe, aber: „Unser Finanzierungskonzept für den Umbau des Hochhauses steht, mit Unterstützung eines örtlichen Kreditinstituts. Binnen 14 Tagen könnten wir drei Millionen Euro Anzahlung auf den Tisch legen und eine Bürgschaft für den Restkaufpreis leisten“.

Die CG Gruppe sei mit solchen Summen, wie sie für den Kreisel benötigt würden, geschäftlich seit vielen Jahren vertraut, versicherte Gröner. Sein Unternehmen sei einer der großen Projektentwickler in Deutschland und habe allein in Berlin in den letzten zwei Jahren über 700 Wohnungen gebaut, 300 Wohnungen stünden unmittelbar vor der Fertigstellung und weitere 700 Wohnungen befänden sich im Bau. Das Projekt Steglitzer Kreisel, der zu einem Wohnturm umgebaut werden soll, „würde ich gern im friedlichen Einvernehmen mit dem Land Berlin realisieren“, sagte Gröner. Es solle ein Wohnort „für alle“ werden, für Familien, Studierende und Rentner „bis hin zum Millionär in den oberen Etagen“.

Liegenschafts-Chefin bestätigt: Es gibt zweiten Interessenten

Dass sich die Asbestsanierung des Kreisels, für die der Senat zuständig ist, wegen einer rechtswidrigen Ausschreibung um eineinhalb Jahre verzögert, sieht Gröner gelassen. „Dann wird es halt ein Jahr später mit dem Umbau.“ Zu potenziellen Konkurrenten beim Kauf des Hochhauses will sich der ansonsten auskunftsfreudige Unternehmer nicht äußern. Liegenschafts-Chefin Möhring hatte dem Tagesspiegel bestätigt, dass es einen zweiten Interessenten gibt. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die Starwood Gruppe, ein weltweit agierender, finanzstarker US-Fondsinvestor, dem große Hotelketten wie Sheraton oder Westin gehören. In Berlin betreibt Starwood bisher nur ein Hotel – das Westin Grand in der Friedrichstraße.

Liegenschafts-Chefin Möhring wies aber daraufhin, dass im Turm des Kreisels Wohnungen entstehen sollen. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf sei da eindeutig positioniert. Im Herbst 2007 zog das Bezirksamt wegen der Asbestbelastung des Gebäudes aus. Seitdem suchte der Senat händeringend nach einem Käufer, gelegentlich wurde auch über einen Abriss des fast 120 Meter hohen Turms nachgedacht. Vor zwei Jahren wollte eine Investorengruppe aus Katar das marode Hochhaus durch einen Neubau mit 30 Etagen ersetzen. Auch die Asbestsanierung verzögerte sich immer wieder. Bis Frühjahr 2016 soll der Kreisel endlich schadstofffrei sein.

Der Tagesspiegel, [25.08.2014]; Foto: Promo